So nannten die Maori Neuseeland: „Aotearoa“ – „Land der langen weißen Wolke“
Heute morgen wachte ich früh auf und entschied, nach dem Frühstück einen Strandspaziergang zu machen, zumal die Sonne sich gerade zeigte. Ich überquerte den kleinen Fluss, was bei Ebbe kein Problem ist. Nur wenige Minuten später stand ich plötzlich im Nebel und konnte nur noch wenige Dutzend Meter weit sehen.
Da dachte ich, vielleicht kommt die Bezeichnung daher. Plötzlich stehst du scheinbar mitten drin in der Wolke.
Es war eine völlig mystische, irgendwie unwirkliche Atmosphäre. Ich war ganz allein. Rechts von mir brachen sich die Wellen am endlosen Strand. Einige Seevögel suchten nach Futter. Hin und wieder war die Sonne hinter den Nebenschwaden zu erahnen. Es war einfach unglaublich schön.
Eindrücke von heute morgen:
Als ich nach einer halben Stunde wieder zurück war, ging ich schnurstracks zur Rezeption und verlängerte meinen Aufenthalt um einen Tag. Eine gute Entscheidung. Denn ich merkte: Ich will mich noch gar nicht damit beschäftigen, wohin es als nächstes gehen soll. Ich fühle mich insgesamt noch etwas orientierungslos. Wahrscheinlich ist meine Seele noch nicht ganz hier angekommen.
Heute Mittag lief ich in der anderen Richtung am scheinbar endlosen Strand entlang, in Richtung auf die von den sehr freundlichen Mitarbeitern empfohlenen Muschelfelsen. Barfuß auf dem mal weichen, aber zumeist durch die Nässe der letzten Flut kompakten Sand. Aber das Ende des Strands war für mich nicht zu sehen. Denn wieder verdeckten Nebelschwaden, die vom Meer hereinschwebten oder direkt vom Sand aufstiegen, die Sicht.
Und ich dachte, ja, so ist das, das Ende ist nicht absehbar. Wir wissen alle nicht, wie und wo es mal enden wird …
Solcherart philosophisch gestimmt, lief ich einfach weiter, und natürlich kam ich auch an bei den Muschelfelsen.
Eindrücke von heute Mittag:
Da saß ich dann am Strand und schaute zu, wie die Flut langsam wieder einsetzte. Weit und breit war niemand zu sehen. Ich war ganz allein. Fantastisch und furchterregend zugleich.
Wo will ich hin mit dieser Reise?
Alles war über die letzten Monate darauf ausgerichtet, es hierher zu schaffen. Nun bin ich da. Manchmal kommen mir tatsächlich die Tränen, und ich muss es mir nochmal bestätigen: Ja, ich habe es getan! Ich bin wirklich hier! – Und jetzt?
Ich schätze, diese Frage dürfte mich noch ein Weilchen beschäftigen in den nächsten Tagen. Ich nehme mir einfach die Zeit, die es braucht. Weil ich ja hier bin, um anzukommen und nicht, um einfach weiter drauflos zu hetzen.
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