Coach across the Globe

Heide Liebmann

Zerbrochener Glückskeks mit Zettel Get ready for adventure

Das wahre Abenteuer

Das eigene Potenzial im Unbekannten entdecken

Zerbrochener Glückskeks mit Zettel Get ready for adventure

©depositphotos.com/bradcalkins

In den letzten Wochen war ich damit beschäftigt, mein Leben auf den Kopf zu stellen:

Ich habe meine Wohnung aufgelöst, in der ich 25 Jahre gelebt habe und gleichzeitig diese Reise in eins meiner Traumländer vorbereitet.

Das hat mich mit vielen Herausforderungen konfrontiert, die mich teilweise echt ans Limit geführt haben. Bei solchen Projekten klappt ja nie alles auf Anhieb, und manche Dinge gehen quasi in letzter Minute schief, und man muss trotzdem noch irgendwie eine Lösung finden.

Es hat schlussendlich alles geklappt, auch wenn ich vier Tage vor dem Auszug auch noch meine Stimme fast gänzlich verloren habe … Der Körper zeigte mir, dass es langsam reicht. Ich glaube, ich habe einfach ziemlich unterschätzt, was das alles auch emotional bedeutet:

  • Der Abschied von Düsseldorf, der Stadt, in der ich 29 Jahre und damit den größten Teil meines Lebens verbracht habe. Und ich habe sehr gern dort gelebt und mich als Rheinländerin gefühlt. Es war irgendwie seltsam in den letzten Wochen, so oft zu denken „Da gehst du jetzt wahrscheinlich zum letzten Mal hin.“ Was natürlich irgendwie Quatsch ist, denn ich werde ja öfter zu Besuch in Düsseldorf sein. Aber eben: zu Besuch. Es fühlt sich halt doch nach Abschied an. Was ja auch richtig ist.
  • All die Dinge, die sich in meiner kleinen Wohnung über die Jahre doch angesammelt hatten, nochmal sichten, bewerten, sortieren und teilweise loslassen – das hat mich intensiv beschäftigt. Ganz zuletzt habe ich zum Beispiel noch den großen Karton voller alter Tagebücher wiederentdeckt. Und mit den Geschichten, die ich schon als kleines Mädchen geschrieben habe.
  • Nicht zuletzt musste ich ja auch vielen Menschen, die mir hier ans Herz gewachsen sind, fürs erste Adieu sagen. Das war mir theoretisch natürlich vorher klar, aber praktisch hat sich das dann oft doch sehr traurig angefühlt und es flossen einige Tränen.

Aufbruch und Neubeginn

Ich bin oft gefragt worden, wieso ich das eigentlich alles tue. Also die Wohnung auflösen, alle Klamotten einlagern und dann erstmal 7 Wochen ganz raus, eben nach Neuseeland. Und danach den Neustart in Lübeck, wo ich noch keine Wohnung habe. Und wieso alles auf einmal.

Darauf konnte ich dann immer nur antworten, dass ich das Gefühl hatte, es sei jetzt einfach dran. In all dem Stress und Wiggel der letzten Wochen habe ich daran wirklich nie gezweifelt. Es war die richtige Entscheidung.

Als Coach rede ich ja immer viel darüber, die Komfortzone zu verlassen. In der Regel meine ich damit gar nicht unbedingt so radikale Schritte. Kleine Veränderungen, die einen vor eine gewisse Herausforderung stellen, trainieren aber den „Mutmuskel“. Das habe ich in der Vergangenheit immer wieder getan.

Jedes Mal konnte ich etwas über mich dabei lernen. Staunend entdecken, wie mutig ich eigentlich bin, zum Beispiel. Oder herausfinden, dass Gästebetreuung in einem Yogacenter mir auch große Freude machen kann. Zuletzt habe ich das literarische Schreiben wieder für mich entdeckt. Damit irgendwann nach draußen zu gehen, wird auch wieder interessant …

Durch diese ganzen Vorerfahrungen war für mich nun auch der große Schritt möglich – und ich spüre schon jetzt, was das mit mir macht.

Leben findet außerhalb der Komfortzone statt, jedenfalls das Leben, das ich mir wünsche.

„… nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen. (…)  Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben …“ (aus „Stufen“ von Hermann Hesse, einem meiner Lieblingsgedichte)

In diesem Sinne bin ich bereit, die alten Routinen hinter mir zu lassen und mich zu öffnen für die Dinge in mir, die sich noch zeigen wollen. Die das Unbekannte brauchen, um sich zu entfalten. Um das Abenteuer Potenzial wirklich auszukosten.

Jemand sagte kürzlich zu mir „Du wirst als eine andere Heide wiederkommen!“ Und ich bin davon überzeugt, dass das stimmt.

Ich freue mich, wenn du mich in den nächsten Wochen auf meiner inneren und äußeren Reise begleitest. Es ist herzklopfend aufregend, ich habe Angst und fühle mich manchmal ganz wackelig – aber gleichzeitig fühle ich ganz tief drin in mir das totale Vertrauen in die Weisheit meiner Seele, die ganz genau weiß, was für mich richtig ist.

Ka kite ano – bis bald!